Erste bundesweite Forschungsstudie zu Zwangsverheiratung in Deutschland

Projekte

Projektzeitraum: 2006-2007

Im Rahmen des vom BMFSFJ in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts, werden in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Arpos-Insititut, deutschlandweit erstmalig, 300 Fälle von Zwangsverheiratung statistisch erfasst und ausgewertet.

Das anonymisierte Datenmaterial lieferte die Kriseneinrichtung Papatya auf Basis von Fallakten der letzten 20 Jahre. In 100 Fällen erfolgt eine genauere Auswertung, in der die Perspektive der betroffenen Mädchen und jungen Frauen auf ihre erfolgte oder mögliche Zwangsverheiratung erfasst wird. Die Fallakten und von den Mädchen und jungen Frauen bei Papatya selbst verfassten „Lebensläufe“ wurden von Mitarbeiterinnen von Papatya anonymisiert aufbereitet und durch das Arpos-Institut ausgewertet.

Die Auswertung wird in der Forschungspublikation „Zwangsverheiratung in Deutschland“ veröffentlicht. Die Auswertung der Fälle von Papatya findet sich direkt am Anfang der Publikation. Am Ende des Dokuments findet sich außerdem eine Reflexion einer Mitarbeiterin von Papatya zu den praktischen Erfahrungen der Unterstützung von Betroffenen sowie resultierende Empfehlungen für Politik und Verwaltung.

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Maßnahmen gegen Gewalt im Namen der Ehre

Projekte

Projektzeitraum: 2004-2005

Das durch das  Europäischen Programm gegen Armut und soziale Ausgrenzung geförderte Projekt zielt auf die Gründung nationaler Netzwerke gegen Gewalt im Namen der „Ehre“. Dazu finden in allen Partnerländern mehrere ganztägige Treffen mit Vertreter:innen aus Politik, Schule, Polizei, Jugendamt und Beratungsstellen statt. Darüber hinaus gibt es Fachkonferenzen in Stockholm, Utrecht, Glasgow und auf Zypern.

In Deutschland gibt es außerdem eine Fortbildungen zu Gewalt im Namen der Ehre für die Berliner Polizei und mit Mitarbeiterinnen der Berliner Anti-Gewalt-Projekte.

Leitende Organisation

  • Schweden: Kvinnoforum

Partnerorganisationen:

  • Deutschland
    • Papatya (deutsche Projektleitung)
    • Terre des Femmes
    • Berliner Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt
  • Zypern: Mediterranean Institute of Gender Studies
  • Niederlande: TransAct
  • Finnland: The Mannerheim League for Child Welfare
  • Bulgarien: Bulgarian Gender Research Foundation


Muslim Women Across Europe - Voices From Behind the Veil

Projekte

Projektzeitraum: 2001-2002

Die drei in der Praxis arbeitenden Projekte interviewen Klientinnen über ihre Lebenssituation und ihre Gewalterfahrungen und stellen je fünf Lebensläufe anonymisiert und übersetzt ins Netz. Die Universität Nantes liefert die technische Expertise für den Umgang mit dem Internet.

Im Anschluss findet ein Austausch zwischen den Ländern statt, der mit Konferenzen in Amsterdam, Paris und Nottingham einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wird. Ziel ist es, Fachkräfte anhand der Erfahrungen der Klientinnen für deren Situation zu sensibilisieren.

Partnerorganisationen:

  • United Kingdom:
    • Universität Nottingham
    • Asian Women`s Project Nottingham
  • Deutschland: Papatya
  • Niederlande: Frauenhaus Amsterdam
  • Frankreich: Universität Nantes

Weitere Informationen: https://ec.europa.eu/justice/grants/results/daphne-toolkit/content/muslim-women-across-europe-voices-behind-veil_en


Verbesserungen der Hilfsangebote für Mädchen und junge Frauen aus dem islamischen Kulturkreis

Projekte

Projektzeitraum: 1999-2000

Die Mitarbeiterinnen von Papatya unternehmen Studienreisen in die Partnerländer, um die dortigen Debatten um Migration, die Jugendhilfesystem sowie besondere Hilfsangebote für Mädchen mit Migrationshintergrund kennenzulernen.

Anschließend findet in Berlin ein einwöchiges Seminar mit 30 Mitarbeiterinnen aus allen beteiligten Ländern sowie eine Fachkonferenz mit 300 Teilnehmer:innen statt. Vernetzung und der Austausch über wirksame Unterstützung steht im Fokus.

Dabei wird die Gründung des bis heute tätigen „Berliner Arbeitskreises gegen Zwangsverheiratung“ auf den Weg gebracht.

 

Partnerorganisationen:

  • Deutschland: PAPATYA, Wasta – Arbeitskreis für das ausländische Kind, Infrau und Kardelen
  • Türkei: Kadin Dayannisma Dernegi Eskisehir; Kadin 2000/Kadinin Insan Haklari Bilgi Belge Merkezi/TR
  • Niederlande: Saadet
  • Schweden: Terrafem und Kvinnojourer i Väst
  • Spanien: Associació FADA per a l’Assessorament i la Prevenció dels Abusos Sexuals a Menors
  • Frankreich: AGFAS Association Gardoise Femmes Accueil Solidarité und Elele
  • Österreich: Orientexpress


Schutz vor familiärer Gewalt für Mädchen und junge Frauen aus dem islamischen Kulturkreis

Projekte

Projektzeitraum: 1997-1998

Je zwei Mitarbeiterinnen von Papatya besuchen Schutzeinrichtungen in Frankreich, den Niederlanden und der Türkei und sprechen mit den Kolleginnen dort über unsere Zielgruppe und Möglichkeiten, sie zu unterstützen und zu schützen.

Zu einem fünftägigen Seminar kommen anschließend 10 Kolleginnen aus dem Ausland nach Berlin, besichtigen die Kriseneinrichtung PAPATYA, den Berliner Jugendnotdienst sowie weitere Beratungsstellen und Frauenhäuser.

Zum Abschluss findet eine Fachveranstaltung mit über 200 Teilnehmer:innen statt, deren Ergebnisse in einer Broschüre dokumentiert werden.

 

Partnerorganisationen:

  • Deutschland: PAPATYA, Berlin
  • Frankreich: L Àbri Languedocien, Marseille
  • Niederlande: Saadet, Rotterdam
  • Türkei: Kadinin Insan Haklari Bilgi Belge Merkezi

Weitere Informationen: https://ec.europa.eu/justice/grants/results/daphne-toolkit/content/protection-against-violence-their-families-young-women-muslim-origin-germany-papatya_en